Im Internet gibt es einige selbstbau Platinenfräsen (meißt professioneller und mit teueren Fertigteilen). Im Unterschied zu meiner Konstruktion wird hier nicht das Kupfer weggefräst, sondern nur eine dünne Lackschicht. Ein Druckempfindlicher Sensor mißt den Druck des Fräsers auf die Platine. Der ausgeübte Druck ist sehr schwach (wenige Gramm) und wird auch während des Plotten / Fräsens ständig durch eine Höhenkorrektur des Fräsers nachgeregelt. Das macht weniger Lärm, Deck, und es sind feinere Strukturen möglich. In einem zweiten Arbeitsschritt muß die Platine geätzt werden, bevor sie wieder zum automatischem Bohren (was leider mehr Lärm und Dreck macht) eingespannt wird.
Doppelseitige Platinen sind praktisch noch nicht getestet aber theoretisch möglich. und kurz vor der realisierung. Die Mechanik wurde in Letzter Zeit nochmal etwas überarbeitet. Von der Auflösung her lassen sich Designs sogar mit TSSOP Bausteinen realisieren.
Natürlich ist es professioneller und einfacher sich einfach eine fertige Platinenfräse zu kaufen oder wenigstens fertige Teile wie Linearvorschübe, nur ist der Spaß und der Lerneffekt größer, wenn man die Probleme mit eigenen mechanischen Konstruktionen, elektronischen Schaltungen oder programmtechnisch lösen kann, statt die Lösungen fertig zu kaufen.
Aus einem Eagle Layout wird mit dem stark überarbeitetem und deutlich erweitertem outlines.ulp Beispiel eine Eagle-Script Textdatei erstellt. Der Vorteil der Eagle-Script-Datei liegt darin, daß sich die Outlinedaten visuell kontrollieren lassen (einfach in das Board einlesen). Die Eagle Script-Datei wird mit einem Teraterm Script an die Plottersteuerung (mit einem DK50 / SC12) gesendet. Teraterm ist ein Terminalprogramm wie Hyperterm mit einer netten Script oder Macro Spracherweiterung. Das Steuerprogramm auf dem SC12 interpretiert die Textdatei und Steuert die Schrittmotoren an. Da als Datenschnittstelle die stdio Schnittstelle des SC12 benutzt wird, kann der Bohrplotter über RS232 oder Ethernet per Telnet angesteuert werden.
Die ganze Konstruktion ist auf eine einfache Benutzung ausgelegt: Daten aus dem Layout generieren, Platine einspannen und Teratermscript zur Datenübertragung zum Plotter starten. Eine Kalibrierung vor jedem Plot ist nicht erforderlich (selbstkalibrierend).
Features:
- Leiterzüge zwischen zwei SMD-Pins (SOIC) ist kein Problem, Layouts für TSSOP sind möglich.
- Texte und Linien
- Freigerechnete Flächen
- Einfache Bedienung , einspannen und laufen lassen (kein Kalibrieren vor dem Plotten)
Leider habe ich bisher noch keinen Weg für Durchkontaktierungen und Multilayerleiterplattenherstellung gefunden ;-)
Für Vorschläge bin ich jederzeit offen.
Schaltung und Programm folgen noch ...
Mit dem Bohrplotter gefertigte Platine (für Atmel Microcontroller):